Zum Download: PDF-Broschüre über das Schloss als anspruchsvolle Eventlocation und atemberaubende Filmkulisse (Stand Juni 2024):

Schloss Bärenklau als Location für Film, Events und spezielle Anlässe
Schloss Bärenklau - Möglichkeiten.pdf
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Anfang 2021 hatte die Living Bauhaus Kunststiftung SbR ihren Hauptsitz von Berlin in den denkmalgeschützten Landsitz Schloss Bärenklau (Schenkendöbern) verlegt. Ab Januar 2024 wird die eigne Immobilie in Berlin Mitte wieder stärker genutzt. 

Schloss Bärenklau wird bis zur baulichen Fertigstellung weiter für die Stiftung nutzbar bleiben.  

 

Das Gesamtensemble wurde durch die rennomierten Berliner Architekten Breslauer & Salinger

1928/29 entworfen und unter deren Ägide im Auftrag des Gubener Tuchfabrikanten Ernst C. Lehmann-Bärenklau erbaut. 

Bis heute ist unklar, woher der Name Bärenklau, Berklau/Berklawa/Barklawa (niederlausitz-wendisch-deutsch), ursprünglich stammt. 

Nach einer niederlausitzschen Volkssage gab es dort, wo heute das Landhaus liegt, einst

einen Inselberg / Schäferberg und einen Winzerberg (oder Bärberg).

Ein Bär war in die Weintrauben auf dem Berg gegangen. Der Winzer sah dies und sprang dem

fressenden Bären wütend in sein Genick; beide rangen miteinander und man fand beide auf dem Berg tot vor.

Wie der Name auch wirklich entstanden sein mag, fest steht, dass er märchenhaft klingt. Und märchenhaft ist auch das Schloss. 

 

Anders als man zunächst meinen könnte handelt es sich bei der heutigen

Außenstelle  der Living Bauhaus Kunststiftung jedoch nicht um ein barockes Jagschloss.

Das Gebäude ist vielmehr zum Ende der krisengeschüttelten Weimarer Republik in der Zeit von 1928-1930 

als Landhaus und Familiensitz mit unter Zuhilfenahme der damals modernsten Technik

von dem Baukonzern Phillipp Holzmann AG erbaut worden.

 

Nach dem Krieg und der Bodenreform wurde das elegante Anwesen vom FDGB zu einem Genesungsheim umfunktioniert.

Nach der Wiedervereinigung stand es 10 Jahre unter der brandenburgischen Verwaltung udn verfiel zunehmend.

Im Jahr 2000 kaufte es ein Gubener Fabrikant aus Köln und im Jahr 2020 die Schloss Bärenklau GbR.

 

All' die Jahre und historischen Wechsel hatte das Gebäude in einem erstaunlich guten Zustand überstanden,

sodass bei den Umbau- und Sanierungsarbeiten viele historische Relikte in und am Gebäude mit 

quasi-archäologischer Präzision freigelegt werden konnten und verschiedene Zeitebenen zutage förderten.

Zudem erzählen die Archivalien im Brandenburgischen Landeshauptarchiv von der wechselvollen Geschichte des Hauses.

 

Schon zu DDR Zeiten hat sich der Name „Schloss“ als Bezeichnung für das Landhaus

längst im Volksgebrauch durchgesetzt und er wird auch von der Living Bauhaus Kunststiftung in voller Kenntnis

dieses Anachronismus gebraucht. Schloss Bärenklau ist so auch in den Denkmalschutzlisten geführt.  

 

Denn gerade im Unzeitgemäßen dieser Bezeichnung, so scheint es, liegt ein wesentliches Charakteristikum des Hauses;

es war und ist Unzeitgemäß, lebt von Anachronismen und historischen Brüchen, wirft Fragen auf, 

scheint aus seiner Zeit gefallen zu sein und ist gleichwohl nur in seiner Zeit zu begreifen.

Historisches Landhaus Bärenklau

Der genius loci

 

In dieser Dialektik einer „Zeitkapsel“ liegt der Schlüssel, der die Tür zur Energie des Ortes öffnet; diese spürt man,

atmet man; es ist die Energie eines Ortes, an dem sich Geschichte, Gegenwart und Zukunft bündeln.

 

Wir hoffen, dass die Energie dieses Ortes auch eine ist, die ausreichend Raum für kreatives Schaffen bietet.

Denn die vorgefundenen Zimmer, die einst eine legendäre Kunstsammlung von musealem Rang beherbergten,

zeigen nun mit der Sammlung der LBKS eine ambitionierte Privatsammlung der Gegenwart.

Das Spiel mit den verschiedenen Zeitebenen, die sich in Bärenklau verbinden,

soll neue Ideen und künftige Projekte und Kooperationen ermöglichen;

 

Schloss Bärenklau kann und soll so ein historisch aufgeladener Ort der Kreativität sein,

der sich als Zentrum für künstlerischen Austausch in der Peripherie begreift.

 

Neben Stipendien für junge Künstler werden Konzerte und Ausstellungen unter dem Dach des Hauses stattfinden.

Neues kann und soll also entstehen - das allerdings nicht, ohne die Geschichte des Ortes,

den genius loci, im Blick zu behalten und diese zu erzählen, zu zeigen und mit ihr und durch sie zu arbeiten.

Eine Ausstellung über die Geschichte des Ortes sowie seiner ehemaligen und heutigen Kunstsamlung

fand 2023 in den Räumen des Schlosses statt.

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