Konzeption der Kunstsammlung

 

Anfragen zur Sammlung und zu Besichtigungsterminen richten Sie bitte via E-Mail an: info@livingbauhaus.de

 

Die heterogene und umfangreiche Sammlung der LBKS ist durch die Kunstdirektorin Dr. Kirstin Buchinger

im Jahr 2020 neu geordnet und kuratiert worden, um 2021 in den neuen Räumen in Schloss Bärenklau 

durch eine optimierte Hängung umfassend präsentiert und erweitert werden zu können. 

In den Jahren zuvor mussten leider einige zentrale Stücke im Lager konserviert werden

und konnten somit der interessierten Öffentlichkeit nur über externe Ausstellungen zugänglich gemacht werden. 

Das Schloss bietet neue Ausstellungsmöglichkeiten.

 

Die LBKS legt einen zentralen Schwerpunkt der Sammlertätigkeit auf Werke der klassischen Moderne.

Dabei interessiert die LBKS auch das Nachkriegswerk der Protagonisten  der klassischen Moderne sowie die

Rezeption, der Transfer und die Wiederaufnahme der –Ismen des frühen 20. Jahrhundert bis in die Gegenwart hinein.

Kurzum: die Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts in all' ihren Facetten  - ganz im Sinne der Idee eines LIVING Bauhauses.

 

Die klassische Moderne wird im engeren Sinne auch durch einen zeitlichen Rahmen definiert

und ist somit nicht ohne Ausgrenzung und Verfolgung von Künstlern, den "Entarteten",

denkbar – folgerichtig ist und bleibt ein Schwerpunkt der Sammeltätigkeit der LBKS,  die Kunst jener „Entarteten“ zu betrachten,

die zwischen 1933 und 1945 mit Stigmatisierung,  Ausgrenzung, Exil, Flucht und Emigration oder dem Tod 

eine Fortsetzung oder ein gewaltsames Ende fand. 

 

Ein weiterer Fokus der Sammlung liegt auf der der Fotografie. So konnten Ende 2020/Anfang 2021 etwa neun ikonische Werke

des amerikanischen Fotografen Frank Worth sowie fünf großformatige Portraitarbeiten des Berliner "Promi-Fotografen"

Tom Lemke in die fotografische Sammlung der LBKS integriert werden (mehr unter News).

 

Im Rahmen der Initiative 1700 Jahre Jüdisches Leben in Deutschland (2021) zeigte die LBKS Vintage-Prints

der 20er und 30er Jahre. Die Fotografien spiegeln die Geschichte des (jüdischen) Berlins der Mode und des Glamours

am Hausvogteiplatz ebenso wie die Zerrissenheit und Untiefen der deutschen und europäischen (Kultur-)Geschichte

des 20. Jahrhunderts - und sie sind zudem nebenbei wunderschöne "Bilder in Licht und Schatten", 

so der Name der Ausstellung, die Kirstin Buchinger kuratiert hat.

(dazu mehr unter Förderprojekte).

Einblick in die Sammlung

Tom Lemke

 

"...eigentlich fotografiere ich immer,

auch, wenn ich gerade keine

Kamera in der Hand halte..."

 

Tom Lemke

 

Die LBKS hält die größte Sammlung der Portrait-Arbeiten des 2017 verstorbenen Künstlers und Berliner Szene-Fotografen Tom Lemke (1960 in Hof geboren).

Seine großformatigen Portraits von Zeitgenossen/Innen - sehr bekannten (wie Udo Jürgens und Udo Lindenberg)

und weniger bekannten - sind von einer beeindruckenden Intensität.

Der Charakter des unnahbaren Passfotos mit dem schwarzen Hintergrund verleiht den dargestellten Gesichtern ebenso wie ihr unverwandter, fast starrer Blick eine fremde Distanz, die auch durch die Gleichförmigkeit der schwarzen Kleidung verstärkt wird.

Gleichzeitig erzeugen das gewählte Großformat, die Ausleuchtung des Motivs, das Close-Up sowie das Spiel mit Licht und Schatten und die absolute Präzision im Umgang mit dem Medium Fotografie beim Betrachter das Gefühl einer fast intimen Nähe zu den Dargestellten. Diese Dialektik wie auch die Brillianz der Aufnahmen machen den Reiz dieser Portrait-Serie Lemkes aus.

 

Das enfant terrible der Berliner Künstlerszene stand zugleich für diese Szene selbst - für das wilde und ungebändigte Berlin der 2000er Jahre, das Lemke intensiv lebte und das ihn viel zu früh sterben ließ. Die Ausstellung der Portraitreihe in Schloss Bärenklau ist eine Hommage an den Künstler.

La main, Joan Miró (1893 - 1983)

Der katalanische Künstler Miró ist weltbekannt für seine visionäre Farbigkeit und 

magisch-anmutende Interpretation elementarer Zeichen:

des Mondes, der Sterne oder der Sonne oder, wie hier, 1953 entstanden, einer Hand.

 

Er zählt fraglos zu den populärsten Künstlern des 20. Jahrhunderts und den bedeutensten

Vertretern der klassischen Moderne.

 

Tief geprägt (als Katalanen) von der Erfahrung des Spanischen Bürgerkrieges und des Zweiten Weltkrieges

veränderte sich sein Blick auf die (Bild-)Welt,

was in seinen Motiven ab Mitte der 50er Jahre zu erkennen ist.

 

Die hier gezeigte Arbeit zählt zu den Werken, in denen wir den typischen Stil Mirós finden.

Er selbst sagte einmal über seine Arbeiten: 

 

"Wie dachte ich mir all die Ideen für meine Bilder aus?

Nun, ich kam spät nachts in mein Atelier in der rue Blomet zurück und ging zu Bett,

manchmal ohne etwas zu Abend gegessen zu haben.

Ich sah Dinge, ich hielt sie in meinem Notizbuch fest.

Ich sah Erscheinungen an der Decke […]“.

 

Joan Miró

Die Bisky-Sammlung der LBKS

Andy Warhol

Die Stellung Warhols auf dem Kunstmarkt ist und bleibt unbestritten.

Unzählige Werke unterschiedlicher Güte und Provenienz 

überschwemmen den Markt

Gerade deswegen achten wir sehr genau

auf die qualitative Auswahl: Für die Sammlung der LBKS ist die Konzentration auf Warhols farbigen Pop Art-Werke sowie

auf die wesentlichen und bahnbrechenden Motive entscheidend. 

Auch von ihm signierte Zeichnungen aus den sechziger und siebziger Jahren

sowie solche mit farbigen Akzenten sind interessant –

kurzum begehrte Sammlerobjekte.

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